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Naturnahe Spiel- und Pausenplätze




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Naturnahe Spiel- und Pausenplätze




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8. Februar 2022

2. Bewegung, Selbstwirksamkeit und Natur

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2.2 Bewegungsbaustellen

Allen Schülerinnen und Schülern durch Bewegungsförderung gerecht zu werden, ist anspruchsvoll. Da der motorische Entwicklungsstand sehr verschieden ausgeprägt ist, besteht die Gefahr der Über- oder Unterforderung einzelner Kinder. Bewegungsaufgaben müssen daher viele Variationen erlauben, damit möglichst alle positive, ihrem Entwicklungsstand entsprechende Erfahrungen sammeln können (vgl. Kapitel 4.6).

Hierfür bieten sich die Bewegungsbaustellen an. Kinder errichten mit einfachen Bauteilen oder Spielgeräten ihre eigenen Bewegungslandschaften, inszenieren Rollenspiele und entwickeln durch die Auseinandersetzung mit dem Material ihre motorische Geschicklichkeit und ihre kreative Ausdrucksfähigkeit. Zugleich lernen sie, die Eigenschaften und die Handhabung von Materialien zu verstehen und mögliche Gefahren zu erkennen.

Die erfolgreiche Bewältigung von Bewegungsbaustellen stärkt das Selbstvertrauen. In der Folge erhöhen die Kinder den Schwierigkeitsgrad einer Aufgabe von sich aus. Die Bewegungsbaustelle ist daher eine ideale Möglichkeit für Kinder, Bewegungssituationen altersgemäss wahrzunehmen und Kompetenzen in allen Bereichen weiterzuentwickeln. Auf dem naturnahen Spiel- und Pausenplatz können sie solche Bewegungsbaustellen mithilfe von Holzrugeln, Brettern oder Baumstämmen, Steinen, Seilen etc. errichten.

Der naturnahe Spiel- und Pausenplatz ist als Bewegungslandschaft gestaltet. Spiel- und Bewegungsgeräte werden so miteinander kombiniert und mit zusätzlichem Material ergänzt, dass sich verschiedene Ebenen und Untergründe gestalten lassen. Hindernisse fordern dabei zum Erproben von Grundbewegungsformen auf und fördern die elementaren Bewegungsbedürfnisse. Bewegungslandschaften sollten möglichst vielseitig nutzbar sein und gleichzeitig so flexibel bleiben, dass die Kinder sie umgestalten können.

Führen Sie die Kinder an solche Bewegungsbaustellen und -landschaften heran, wenn sie ihnen bislang noch fremd sind, z.B. folgendermassen:

  • Eine Geschichte erzählen und dazu gemeinsam eine Bewegungslandschaft gestalten.
  • Eine einfache Bewegungsbaustelle vorbereiten und sie erleben lassen. Die Kinder dürfen sie auch selbstständig verändern und umgestalten.
  • In der Gruppe Bewegungsbaustellen vorbereiten und errichten.
  • Kinder, die mit Bewegungsbaustellen vertraut sind, helfen unerfahrenen Kindern, neue Bewegungsbaustellen zu errichten.

Variantenreiche Bewegungsbaustellen ermöglichen es Kindern, entsprechend ihrem motorischen Entwicklungsstand positive Erfahrungen zu sammeln und sich individuell herauszufordern. Ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt.

Praxisideen

  • Themensammlung «Bewegungsbaustellen als elementardidaktisches Prinzip einer bewegten Kitakultur», Albers, T. (2013), Nifbe
  • Praktische Beispiele und Anregungen zur Unterrichtsgestaltung in «Bewegt und selbstsicher: Psychomotorik und Bewegungsförderung in der Eingangsstufe», Lienert, S., Sägesser, J. & Spiess, H. (2019), 4. Auflage, Bern: Schulverlag plus
  • «Krippenkinder – Bewegungslandschaften. 32 Ideenkarten fürs Kinderturnen», Zimmer, R. (2014), Freiburg im Breisgau: Verlag Herder GmbH
  • Publikation «Frühe Kindheit bewegt», MegaMarieplus (12/2023)