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Naturnahe Spiel- und Pausenplätze




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Naturnahe Spiel- und Pausenplätze




4. Der naturnahe Spiel- und Pausenplatz als Lernraum

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4.3 Aussenräume als Lernorte

Die naturnahe Schulumgebung unterstützt die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), insbesondere den Aspekt «natürliche Umwelt und Ressourcen». Besonders wertvoll für die Kinder ist, wenn sie an der Planung, Ausgestaltung und Umsetzung des Aussenraums aktiv mitwirken dürfen. Auf diese Weise können sie didaktische BNE-Prinzipien (Zukunftsorientierung, Vernetzendes Lernen und Partizipation) anhand einer echten Problemstellung selbst umsetzen.

Mit dem naturnahen Spiel- und Pausenplatz wird der Aussenraum des Schulareals zum naturnahen Lernraum, der zum Entdecken und Experimentieren einlädt.

Ausserschulische Lernorte

Ausserschulische Lernorte sind Orte, die zum Lernen extra aufgesucht werden (siehe Beispiele unten). Viele Begegnungen und Erkundungen der Umwelt sind nur ausserhalb der Schule möglich. Ermöglichen Sie den Kindern das Lernen innerhalb und ausserhalb des Schulzimmers und integrieren Sie darum mannigfaltige ausserschulische Lerngelegenheiten bewusst in Ihren Unterricht. Dabei steht ein entdeckender, forschender und problembezogener Zugang im Vordergrund.

Ausserschulische Lernorte:

  • naturnahe Umwelt, z.B. Schulumgebung, Wald, Fliessgewässer, Weiher, Wiesen, Pärke, botanische und zoologische Gärten, Sternwarten
  • eine kulturgeprägte Umgebung, z.B. Äcker, Rebberge, archäologische Stätten
  • gebaute Umwelt, z.B. historische Bauten, Kirchen
  • Betriebe, Arbeits- und Produktionsstätten, Verkehrsanlagen
  • Begegnungsorte ausserhalb der Schule als Zugang zur Alltagswelt, z.B. Alterssiedlungen oder Versammlungsorte von Religionsgemeinschaften
  • Einrichtungen mit spezifischen didaktischen oder museumspädagogischen Angeboten, z.B. Museen, Ausstellungen, Lehrpfade

Spiel- und Pausenplatz als Schulzimmer

Der naturnahe Aussenraum ist in den Lehrplänen als ergänzender Lernraum erwähnt. Er bietet sich besonders für das Sammeln von Erfahrungen und für das Schärfen der persönlichen Wahrnehmung an. Praxisideen dazu finden Sie in den Kapiteln 4.5 und 4.6. Der Spiel- und Pausenplatz ist am einfachsten und schnellsten erreichbar, auch für kurze Unterrichtseinheiten. Weder Bewilligungen noch hohe Reise- und Exkursionskosten fallen an. Auch können Sie als Lehrperson diesen Lernort mit einem verhältnismässig geringen Zeitaufwand einfach rekognoszieren und benötigen in der Regel auch keine weiteren Begleitpersonen.

Insbesondere für den Unterricht zur überfachlichen Leitidee Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und für die Fachbereiche Natur-Mensch-Gesellschaft (NMG) eignet sich die Schulumgebung. Aber auch für Sprachfächer, Mathematik, Gestalten, Bewegung und Sport eröffnen sich viele Möglichkeiten über die gesamte Schulzeit hinweg. Die Schülerinnen und Schüler können sich mit authentischen Beispielen auseinandersetzen und an realen Objekten Kompetenzen erwerben und erweitern. Damit wird der naturnahe Spiel- und Pausenplatz zu einem weiteren Schulzimmer.
Eine naturnahe Schulumgebung besteht aus vielen unterschiedlichen Strukturen und Naturmaterialien, wie Rasen- und Wiesenflächen, Sträuchern und Bäumen, Stein- und Asthaufen, einem Schulgarten etc. Je naturnaher sie gestaltet ist, desto vielfältigere Lernaktivitäten sind möglich.

In der Unterrichtspraxis heisst das:

  • Vertreten Sie den Mehrwert einer naturnahen Schulumgebung aktiv gegen aussen.
  • Nutzen Sie die kindliche Neugierde.
  • Bauen Sie auf dem Vorwissen der Kinder auf und berücksichtigen Sie ihre Interessen.
  • Bieten Sie echte Lerngelegenheiten, die eine aktive Auseinandersetzung und das eigenständige, forschend-entdeckende Lernen fördern.
  • Begleiten Sie die Kinder beim Lernen.
  • Verbinden Sie stets das Lernen draussen mit dem Lernen im Schulzimmer.
A De Titelblatt Rgb