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Naturnahe Spiel- und Pausenplätze




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Naturnahe Spiel- und Pausenplätze




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10. Oktober 2022 | Katja Glogner, Stiftung Naturama Aargau | Flavia Glanzmann, RADIX Schweizerische Gesundheitsstiftung

D. Partizipation

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e. Partizipationsmethoden

Welche Partizipationsmethoden sind für die Planung und Gestaltung eines Spiel- und Pausenplatzes geeignet?

Für eine erfolgreiche Beteiligung der Schülerinnen und Schüler sind die Haltung der Schule bzw. der Arbeitsgruppe gegenüber der Schülerschaft sowie die verbindliche Umsetzung ihrer Anliegen besonders wichtig. Grundsätzlich gilt: Kein Partizipationsprozess gleicht dem anderen. Bei jeder Planung eines naturnahen Spiel- und Pausenplatzes variieren die Rahmenbedingungen (Zeit, Finanzen, Ablauf, Entscheidungsprozess und Umsetzbarkeit) sowie die Zusammensetzung der Beteiligten, vor allem aber auch die Partizipationsmöglichkeiten je nach Altersstufen der Schülerinnen und Schüler. Ist die eingesetzte Partizipationsmethode bei der einen Schule erfolgreich, heisst dies nicht, dass sie auch bei einer anderen Schule zum Erfolg führt. Beispiele anderer Schulen geben zwar wertvolle Impulse für eigene Partizipationsprojekte, benötigen aber eine Anpassung an lokale und organisatorische Gegebenheiten.

Je nach Methode und Phase im Partizipationsprozess variiert auch die Leitung. Mit der Leitung wird idealerweise eine Lehrperson oder andere Fachperson, die Erfahrung mit Partizipation hat, betraut. Sie sollte die Haupt- und Zwischenziele transparent, klar und zielgruppengerecht formulieren und kommunizieren.

Die Auswahl der Partizipationsmethoden (z.B. Begehung, Erkundung und Bewertung, Planungswerkstatt, Modellbau, Mitmachbautag etc.) hängt von der Projektphase, den Schülerinnen und Schülern sowie der zur Verfügung stehenden Zeit ab. Nicht alle Partizipationsmethoden sind für jede Gruppengrösse geeignet und je handlungsorientierter die Methoden sind (zeichnen, fotografieren, bauen etc.), desto aktiver machen die Schülerinnen und Schüler mit. In der Praxishilfe QuAKTIV (siehe weiterführende Links) werden einzelne Methoden ausführlich beschrieben.

Wichtig ist die Wahl einer geeigneten Partizipationsmethode und deren Vorbereitung durch die Leitung. Ebenfalls ist die Moderation der Durchführung wichtig – ein kompetentes und authentisches Auftreten und klare Regeln innerhalb des partizipativen Prozesses (Handzeichen, zeitliche Begrenzung der einzelnen Statements, einander ausreden lassen etc.). Auch eine passende Umgebung, in der sich alle wohlfühlen (keine unnötigen Lärmquellen etc.), trägt zum Erfolg bei. Protokollieren Sie die Partizipationsmethoden, die wichtigsten Ergebnisse und den gesamten Prozess. Weitere Tipps finden Sie in der Praxishilfe QuAKTIV.

Ziel ist es, einen Platz zu schaffen, der die Ideen, die Fantasie, die Gedanken und die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler in hohem Masse widerspiegelt. Dies setzt voraus, dass die Kinder in wichtige Prozesse einbezogen werden. Darüber hinaus können konkrete Lernerfahrungen geschaffen werden, die mit Lerninhalten aus dem Lehrplan verknüpft werden und so möglichst nachhaltige Lernerfahrungen schaffen.

Im Folgenden finden Sie einige Ideen, wie Sie die SchülerInnen einbeziehen können, z.B. im Rahmen von Projekttagen/-wochen:

  • Bodenuntersuchungen: z.B. mit Hilfe von Forscher Kits
  • Atelierbetrieb zu den Themen Bäume, Vögel, Wetter, Insekten
  • Spielplatzlabor: Prozess wird dokumentiert, Zettelwand als Kommunikationsmittel zwischen allen Planern
  • Klassengespräche: mit vorhergehendem Videoinput zum Prozessstand an die Schüler:innen
  • Einzelne Aktionstage: z.B. Bepflanzungen, Malerarbeiten, Zeichenwettbewerb, Skizzenbücher, Sonnenbeobachtung am längsten Tag
  • Reflexionshefte der Kinder: die Schüler:innen dokumentieren die wichtige Meilensteine ihres Lernens
  • Fotoreportagen von Pflanztagen, Bodenanalysen und Messungen
  • Projektwochenzeitung der Schüler:innen: mit Interviews: mit Planerinnen und Planern und anderen wichtigen Verantwortlichen
  • Malerarbeiten auf dem Spielplatz: z.B. Anstrich von Holzlatten für den Veloständer, Bänkli
  • Zettelwand im Spielplatzlabor zur Darstellung der verschiedenen Wünsche und Meinungen im Prozess
  • Verschiedene Zeitungsartikel: Verfassen von Texten
  • Eröffnungsfeier mit einstudierten, thematischen Tänzen, Geschichten, Reden, Liedern und Führungen durch «junge Spielpatzexperten und Botaniker» für Besucher:innen
  • Dekoration für Einweihungsfeier
  • Praxishilfe «Naturnahe Freiräume für Kinder und mit Kindern planen und gestalten» QuAKTIV (Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und Hochschule für Soziale Arbeit, 2016): www.quaktiv.ch (inkl. pdf-Broschüre und Literaturhinweise)

  • Gesundheitsförderung Schweiz > Partizipation: www.quint-essenz.ch