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Naturnahe Spiel- und Pausenplätze




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Naturnahe Spiel- und Pausenplätze




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19. Mai 2021 | Brigitte Bänninger, Stiftung Naturama Aargau

B. Nachhaltigkeit und Langfristigkeit

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b. Planungsphase

Was ist in der Planungsphase einer naturnahen Umgebung wichtig?

In der Planungsphase des naturnahen Spiel- und Pausenplatzes sollten folgende Fragen geklärt werden (vergleichen Sie hierzu auch das Kapitel 2.6 zum Umgebungskonzept):

  • Wo befindet sich in Zukunft welche begrünte Fläche (artenreiche Blumenwiese, Schotterrasen, Ruderalfläche, Staudenpflanzung etc.)? Sind diese Begrünungen mit dem bestehenden Bodenaufbau zu erreichen? Arbeiten Sie wenn möglich mit dem vorhandenen Bodenaufbau. Wählen Sie bei Materialzufuhren immer ein nährstoffarmes Material (feiner Kies, Sand etc.).
  • Wo sind Gehölze (Wildhecke, Naschhecke, Einzelsträucher der Strauchgruppen, Obstbäume, Einzelbäume etc.) eingeplant?
  • Wo können Kleinstrukturen wie z.B. Ast- und Laubhaufen für Igel angelegt werden?

Anhand der Antworten werden die Massnahmen festgelegt und während dem Bau der Bodenaufbau erstellt sowie das Saatgut und die Pflanzen ausgewählt. Diese Auswahl bildet die Grundlage zur Entwicklung der naturnahen Umgebung.  

Der beste Untergrund für eine naturnahe, artenreiche Umgebung ist ein nährstoffarmer Untergrund. Bringen Sie auf den offenen Flächen nach der Modellierung nährstoffarmen Kies mit viel Sandanteil ein. Je weniger Nährstoffe im Boden sind, desto geringer ist das Pflanzenwachstum. In der Folge entsteht weniger Biomasse und es werden auch weniger Unterhaltsdurchgänge nötig! Die nährstoffreiche oberste Bodenschicht ist gut bei Baum- / Strauchpflanzungen und beim Schülergarten, ansonsten tragen zu viel Nährstoffe nicht zum Erfolg einer artenreichen Pflanzenwelt bei.

Um eine naturnahe Umgebung erfolgreich zu planen und zu realisieren, hilft es, ein paar übergeordnete Punkte zu beachten:

  • Möglichst viel Grün einplanen und einheimische, regionstypische Pflanzen verwenden
  • Alte Bäume erhalten, neue pflanzen
  • Keine zusätzlichen Nährstoffe einbringen
  • Kleinstrukturen anlegen, z.B. Ast-, Laub- oder Steinhaufen
  • Nisthilfen anbringen für Vögel, Wildbienen, Fledermäuse etc.
  • Übergänge fliessend gestalten (auf Randsteine und Abschlüsse verzichten)
  • Teiche amphibienfreundlich gestalten (inkl. Ausstiegshilfen etc.)
  • Trockensteinmauern mit hohlraumreicher Hinterfüllung für Eidechsen erstellen
  • Dachbegrünung (funktioniert auch mit Fotovoltaik)
  • Bei der Beleuchtung Streulicht vermeiden (Lichtwurf nur nach unten)
  • Gutes tun und darüber reden! (Öffentlichkeitsarbeit)