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Naturnahe Spiel- und Pausenplätze




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Naturnahe Spiel- und Pausenplätze




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11. April 2022 | Katja Glogner, Stiftung Naturama Aargau

A. Allgemeine Informationen

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c. Naturnaher Spiel- und Pausenplatz

Was ist ein naturnaher Spiel- und Pausenplatz?

Spiel- und Pausenplätze sind häufig aus der Perspektive von Erwachsenen geplant und gebaut, während die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler oft vergessen gehen. Damit sie diesen gerecht werden, ist eine Gestaltung mit vielen unterschiedlichen Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsräumen wichtig. Bei einem naturnahen Spiel- und Pausenplatz steht die Förderung von Kreativität, Gesundheit, Bewegung, Fantasie und freiem Spiel in Kombination mit dem Naturerlebnis im Zentrum.

Eine naturnahe Gestaltung des Spiel- und Pausenplatzes lässt vielfältigere Möglichkeiten für Schule und Natur zu als eine konventionelle Gestaltung. Sie benötigt auch weniger Pflege, die natürliche Entwicklung überwiegt. Die Bepflanzung besteht aus einheimischen Stauden, Sträuchern und Bäumen, die typisch und dem Standort angepasst sind. Auf den Einsatz von Dünger und Herbiziden wird grösstenteils verzichtet und die Pflegemassnahmen dienen der Erhaltung und Förderung der Tier- und Pflanzenvielfalt sowie dem Spielen der Kinder (z.B. bleiben Verstecknischen zwischen einzelnen Sträuchern erhalten, wenn die Äste nicht zu stark zurückgeschnitten werden).

Natürliche, bewegliche Elemente, die die Schülerinnen und Schüler mit- und umgestalten können, sind grosszügig vorhanden: Lebendiges statt Statisches, Materialdepots und temporäre Angebote wie z.B. Kies, Sand, Äste, Steine, Erde, Pflanzen, Wasser regen zum Spielen und Bauen an.

Natürliche Bodenstrukturen haben Platz neben asphaltierten Flächen zum Fussballspielen, Malen und Fahrradfahren: Wiesen, Schotterrasen, Kiesflächen, Bollensteine, Blätter, Äste, Stämme, lebendige/unebene/modellierte Wege.

Elemente für vielfältige Naturerlebnisse sind anzutreffen als Teich/Tümpel, Schulgarten, Beete zum Gärtnern, Hochbeete, Insektenhotels, Sträucher, Blumenwiesen, Asthaufen, Wildhecken oder als einzelne Bäume. So entsteht ein Raum, der einlädt zum Kompetenzerwerb, wie es die Lehrpläne fordern: beobachten, beschreiben, erforschen, experimentieren, reflektieren, dokumentieren etc.

Kinderbaustellen, Laborflächen und bewegliche Naturmaterialien regen die Kreativität an. Es kann gebaut, gegraben, geordnet, geschichtet, gestaut und verändert werden. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, vielfältige Bewegungs- und Sinneserfahrungen zu machen.

Unterschiedliche Orte in der Schulumgebung laden Schülerinnen und Schüler zum Unterhalten, Zurückziehen, Ruhen, Lernen, Picknicken, Lesen und Versammeln ein. Entweder im Rahmen des Unterrichtes, wenn die Schulumgebung als Lernort genutzt wird, in der Pause oder auch in der Freizeit. An Orten der Ruhe atmen Schülerinnen und Schüler durch, erholen sich und sind danach wieder bereit für den Unterricht. Elemente sind z.B. Steinarena, Strauch- oder Weidenhäuser, Pergola, Sitzsteine, Baumstämme und Holzrugel oder -bänke, Tische, Hängematten oder andere Sitzgelegenheiten.

Grosse Bewegungslandschaften sind wichtig für Schülerinnen und Schüler: eine Mischung aus asphaltierten und unversiegelten Flächen, mit mobilen (Erde, Kies, Sand etc.) und statischen Elementen (Baumstammtreppe, Schaukel, Balancierbalken, Rutschbahn, Kletternetz/-turm, Seile, Baumstamm-Mikado etc.). Auf diese Art können diverse Aktivitäten ausgeübt werden wie schaukeln, wippen, balancieren, hüpfen, fahren, klettern etc. und es werden unterschiedliche Altersstufen angesprochen.